So groß wie nie zuvor

Veröffentlicht am 06.05.2024 in Kommunales

m Wahljahr 2024 präsentiert die Ortsgemeinde Großniedesheim einen neuen Einwohnerrekord. Dennoch ist die Lage bei der Verfügbarkeit von Kita-Plätzen entspannter als anderswo. Für Stirnrunzeln sorgt in der schuldenfreien Gemeinde eher die Verkehrssituation.

Von Stefan Heimerl

 
1416 Menschen mit Hauptwohnsitz in Großniedesheim hat die Verwaltung der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim am 30. April gezählt – ein neuer Rekord, wie Ortsbürgermeister Michael Walther (SPD) bestätigt. „Vor rund zehn Jahren hatten wir 1380“, erinnert er sich an den bisherigen Höchstwert. Geht es nach ihm, soll das Dorf auf mehr als 1500 Einwohner anwachsen. Dann gebe es höhere finanzielle Zuwendungen.

Mit dem Platz für 100 weitere Personen wird es aber knapp. Eine innerörtliche Verdichtung ist Walther zufolge hier und da möglich – „sofern die Eigentümer der Grundstücke das wollen“. Darüber hinaus stünde derzeit nur ein kleines Baugebiet in Richtung Kleinniedesheim in Aussicht. Bleibt Walther nach der Wahl des Gemeinderats am 9. Juni Ortsbürgermeister, will er in dem Gremium über einen entsprechenden Planaufstellungsbeschluss abstimmen lassen.

100 weitere Großniedesheimer würden die bestehende Infrastruktur mit Blick auf Kita und Grundschule nicht vor größere Probleme stellen, ist sich Walther sicher. In der ablaufenden Wahlperiode hat die Gemeinde ihre Kita um eine dritte Gruppe aufgestockt. Lange Wartelisten für Kindergartenplätze gebe es in Großniedesheim nicht. Aber „eine gewisse Größe“ soll mit Blick auf die Expansion nicht überschritten werden.

Sind die Kinder – Walther ist kürzlich selbst Großvater eines Großniedesheimer Neubürgers geworden – im entsprechenden Alter, kommt die Jugendarbeit ins Spiel. Die wird gerade in der gesamten VG unter Führung der VG-Verwaltung auf neue Füße gestellt. Die Großniedesheimer haben am Konzept mitgearbeitet. „Das Wichtigste für uns ist, dass wir eine Anlaufstelle für Kinder haben, bei der auch fachkundiges Personal anwesend ist“, meint Walther.

In puncto Infrastruktur setzt das Dorf auf das Angebot im Frankenthaler Umland. Im Ort selbst gibt es nur einen Bäcker. Als Makel erachtet der Ortsbürgermeister das Fehlen einer Apotheke und einer Arztpraxis. Man würde einen Mediziner so gut es geht unterstützen, wolle sich dieser dort niederlassen. Hoffnungen darauf macht sich Walther nicht.

Wer nicht mit dem Auto oder dem Fahrrad in die Nachbarorte gelangt, kann die laut Walther „einigermaßen gute“ Busverbindung nach Bobenheim-Roxheim oder die „sehr gute“ Busverbindung nach Frankenthal nutzen. Für Senioren gibt es einen Bürgerbus. Noch in diesem Jahr sollen zudem Bushaltestellen im Ort barrierefrei ausgebaut werden. Eine E-Ladesäule und ein Carsharing-Angebot hat die Gemeinde bereits realisiert, und auf dem Wasserturm, dem Wahrzeichen des Dorfs, sorgt bald ein 5G-Sender für ein schnelles Handy-Datennetz.

In den vergangenen Jahren ist der Straßenausbau vorangetrieben worden, zuletzt war 2023 die Fliederstraße dran. Die finanzielle Situation des Dorfs erlaubt jeden weiteren Straßenausbau aber erst in zwei bis drei Jahren. Das liegt auch am Credo des Ortsbürgermeisters, sich nicht zu verschulden. Aktuell ist die Gemeinde schuldenfrei, trotz vergangener Projekte wie der Kita-Erweiterung.

Nötig sind jedoch Reparaturarbeiten entlang der Hauptstraße ab der Kirche in Richtung Heßheim und auf der Kleinniedesheimer Straße ab Schule Richtung Ortsausgang Kleinniedesheim. Deren Zustand habe sich rapide verschlechtert. Walther sieht die Schuld auch bei Lkw, die mit Tempo 50 durch den Ort führen. Er hofft, entlang der Hauptstraße künftig auf Tempo 30 reduzieren zu können, auch im Sinne des Lärmschutzes: „Wenn ein 40-Tonner hier reinfährt, dann klirren bei den Leuten die Gläser im Wohnzimmerschrank.“ Die Lkw produzierten zudem nicht nur Schlaglöcher, sondern könnten auch Wasserleitungen beschädigen. Rohrbrüche hat es in den vergangenen Jahren einige gegeben.

Beim Hochwasserschutz stehen noch zwei Verbesserungen im Kanalnetz aus, die wohl erst in zwei bis drei Jahren erledigt werden können. Walther sieht seine Gemeinde abgesehen davon gerüstet für Hochwasserereignisse, auch aufgrund von Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Regenwasser von außen in den Ort gelangt.

Die Energiebilanz weiter aufbessern will die Gemeinde ebenfalls. Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll eine Fotovoltaikanlage an der A6 ans Netz gehen und in Richtung Heuchelheim sollen weitere Windkraftanlagen aufgestellt werden. Friedenshalle und Gemeindehaus könnten künftig mit Fotovoltaik ausgestattet sowie per Sole-Wärmepumpe beheizt werden, wenn alles nach Plan läuft.

Unverändert ist der Sachstand beim tierischen Zuzug: Es gibt nach wie vor Biberspuren und der Rote Amerikanische Sumpfkrebs treibt immer noch sein Unwesen, vor allem im Schrakelbach. Erfolgreich war die Gemeinde bei der Wiederbelebung des Biotop-Weihers, sie war ein Versprechen der vergangenen Wahlperiode. Das Wasser beim Biotop, der Begegnungsstätte und Ausflugsziel zugleich ist, hat eine Qualität erreicht, in der robustere Fischarten wieder leben können. Grüner geworden ist zuletzt laut Walther das Ortsbild, hier und da könnten weitere Behälter mit Pflanzen dazukommen.

Und die Flüchtlinge? Großniedesheim blickt auf eine 30-jährige Erfahrung mit deren Unterbringung zurück, weiß Walther. Derzeit gibt es 45 im Ort, vor allem Ukrainer, Syrer und Afghanen. Probleme gebe es in den meisten Fällen lediglich bei der Mülltrennung.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Frankenthaler Zeitung - Nr. 105
Datum Montag, den 6. Mai 2024
Seite 20
 

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